Abschied

Die Bazillen der letzten Wintertage haben uns doch noch erwischt und wir starten aus gesundheitlichen Gründen mit 2 Tagen Verspätung am 22.04.. Der Frühling ist in unseren Garten eingezogen. Der Abschied fällt uns nicht leicht. Doch wir wissen unser trautes Heim in guten Händen.

Unser "Rolling Home" haben wir in einer Hauruck- Aktion in den letzten beiden Tagen mit den noch fehlenden Reiseutensilien bestückt und hoffen nun auf freie Fahrt. Unser erster größerer Zwischenstopp wird Eger in Ungarn sein, insbesondere das Thermalbad in Egerszalok. Hier wollen wir noch einmal Energie tanken, ehe das große Abenteuer beginnt.

  

Unterwegs nach Ungarn

Am späten Abend erreichen wir Germering, wo wir uns am anderen Morgen von unseren Lieben verabschieden. In Gemeinschaftsabstimmung wird die Vollendung des Außendesigns für unser Auto festgelegt. Nach Gretas Zustimmung legt Tanja Hand an.

 

 

       

 

 

Weiter geht`s, das Stift Melk liegt auf der Strecke und wir freuen uns auf den längst überfälligen Besuch dieses herrlichen Klosters. In der Abendsonne bewundern wir die prächtige Kulisse vom Donauufer her, schlendern durch das Städtchen und machen uns mit der Geschichte des Stifts vertraut. Am anderen Morgen zählen wir zu den ersten Besuchern. Die Architektur der Räume, insbesondere von Marmorsaal und Bibliothek ist überwältigend. Eine ganz eigene Faszination übt jedoch ein Raum  aus, in dem der Mensch aus der Wand heraustritt (Symbol für seine Stellung in der Kirche - wir bewundern die kritsche Sichtweise des Klosters), hinterlegt  mit mittels Beamern auf die Wand  projezierten grandiosen und vor Lebendigkeit sprühenden, bewegten Bildern.  Zum Abschluss des Rundganges betreten wir die Kirche und als Liebhaber der eher schlichten Architektur von Romanik und Gotik ringt uns der Anblick des barocken Kirchenschiffes Staunen ab - mit viel Gold, aber nicht kitschig überladen präsentiert sich der Kircheninneraum.

 

 

  

 

  

 

Am späten Vormittag setzen wir unsere Fahrt nach Ungarn fort und erreichen Eger nach holpriger Fahrt und mit einigen Staus am Abend, richten uns auf dem Betriebsgelände von „schoen+sandt“ häuslich ein und lassen uns zum Ausklang des Tages im „Weißen Hirsch“ kulinarisch verwöhnen. Der Sieg von Dortmund gegen Real Madrid lässt uns zufrieden in die Betten sinken.

Der Empfang in unserer alten "Wirkungsstätte" fällt herzlich aus. In den nächsten Tagen werden wir uns viel Muße gönnen und die heilsamen Bäder der Umgebung genießen. Am Sonntag starten wir dann die Weiterfahrt in die Ukraine und damit beginnt für uns unbekanntes Land.

  

     

 

Von Ungarn in die Ukraine

Mit einem Besuch des Höhlenbads in Miskolc (eine gute Empfehlung von unseren Egerern) verabschieden wir uns am Sonntag von Ungarn und erreichen am frühen Nachmittag die slowakische (offene, da europäische) Grenze.

Wir hatten uns nicht wirklich schlau gemacht über die Befindlichkeiten der Slowakai, da wir uns fast wie zu Hause wähnten. Das war ein Fehler, der uns teuer zu stehen kommen sollte. Wir haben die Grenze noch keine 2 km auf einer Straße hinter uns gelassen, die ihrem Namen kaum gerecht wird, als wir von einem Zivilfahrzeug der Polizei gestoppt werden. Wir sind uns keiner Schuld bewusst. Es stellt sich heraus, dass wir wohl eine Go-Box für mautpflichtige Straßen hätten mit uns führen müssen… wann und wo auch immer wir diese hätten erwerben können, bleibt für uns ein Rätsel…..

Es wird uns schnell bewusst, dass wir den modernen Raubrittern der slowakischen „Straßen- Mafia“ ins Netz gegangen sind. 31,20 € haben wir zu zahlen für die Straßennutzungsgebühr….. und mit 700,- € Bußgeld wegen Begehung einer Ordnungswidrigkeit werden wir zur Kasse gebeten.

Laut Internet hat das wohl seine Richtigkeit – ja, irgendwie müssen sie das Geld für die Sanierung ihrer Straßen wohl eintreiben. Dass es uns gleich so hart trifft, hätten wir uns allerdings nicht träumen lassen, zumal eine Maut-Gebühr in Ländern, die wir kennen lediglich für Autobahnen oder vergleichbare Straßen gelten und nicht für  „Fast - Feldwege“.

Nach über einer Stunde Diskussion und Aufnahme von Fahrzeugpapieren und Personalien können wir unsere Fahrt fortsetzen. Für die Schönheit der Natur haben wir kein Auge mehr und wollen nur noch raus aus diesem Land. Sollte dies ein Vorgeschmack sein für das, was uns weiter östlich erwartet, wenn wir uns nicht (wissentlich oder unwissentlich) absolut gesetzeskonform verhalten?

 

 

In Anbetracht dieses Vorfalls und unserer Entscheidung, nun erst recht keine Go-Box zu erwerben, weichen wir von unserer geplanten Route ab und fahren zunächst nach Polen, um von dort aus hoffentlich ungeschoren in die Ukraine zu gelangen. Mit einem tollen Abendessen in einem Restaurant mit ungarischer Küche und einem ruhig gelegenen Übernachtungsplatz werden wir entschädigt.