Chile / Bolivien      26.12.-2019 -  12.01.2020

Die Nacht des Sandsturms ist Geschichte, die argentinische Grenze liegt hinter uns und wir haben auf fast 3000 m Höhe gut geschlafen. Die Wasserflaschen sind gefüllt und noch vor Sonnenaufgang beginnt unser Abenteuer „Agua Negra“. 90 km Schotterpiste und fast 2000 Höhenmeter werden wir in den nächsten Stunden bewältigen. Wir sind bereits ein gutes Stück passaufwärts im „Niemandsland“ unterwegs, als die aufgehende Sonne die ersten Bergspitzen in ein orangegoldenes Licht taucht. Wir  sind vom Zauber des neuen Tages in dieser grandiosen Berglandschaft berührt. 

   

 

 

Inzwischen hat sich ein strahlend blauer Himmel über uns ausgebreitet. Wir haben uns auf fast 4500 m hochgeschraubt. Die ersten Büßerschneefelder sind in Sicht. Die Spitzen der Schneepyramiden sind etwas geneigt und zeigen in Richtung Sonne. Der Begriff Büßerschnee wurde von dem Alpinisten und Maler Rudolf Reschreiter geprägt, den diese Formen an Büßer mit gesenktem Kopf und gebeugtem Rücken erinnerten. 

 

 

 

Die ersten Fahrzeuge unserer Truppe bewegen sich wie flimmernde kleine Pünktchen an den Hängen. An der nächsten Haarnadelkurve erwartet uns allerdings eine ungute Überraschung. Der Morelo (Fahrzeug mit 7,5 t und fast 10 m Länge) mit Flavio und Christa steht in der Kurve.... Da die Piste sehr schmal ist, verharren wir sicherheitshalber in gebührendem Abstand und sondieren die Lage..... mit dem Ergebnis, dass wir am Fahrzeug vorbeikommen und die beiden in Not geratenen abschleppen können.. Wegen Ausfall des Turboladers hat das Fahrzeug keine Kraft mehr ... Immerhin läuft der Motor noch und auch die Lenkung funktioniert. 200 Höhenmeter und einige schwierige und aufregende Passagen müssen noch genommen werden.

   

 

 

Wegen der Enge der Kurven müssen wir zurücksetzen, verbunden mit mehrmaligem Umkoppeln des Abschleppseils .... dann ist es geschafft. Auf dem Pass angekommen, hängen wir die beiden ab. Von nun an geht es bergab und die beiden kommen jetzt aus eigener Kraft weiter. 

  

 

 

Ich hoffe auf Büßerschnee auf der anderen Seite des Passes, denn daran war kein Gedanke mehr beim „Aufstieg“.... und ich werde nicht enttäuscht. Das Morgenlicht tut sein übriges und lässt die Berge in allen nur denkbaren Farben leuchten, eine faszinierende Landschaft, wie nicht von dieser Welt. Mein Herz hüpft vor lauter Freude und .... an dieser Stelle lasse ich Bilder sprechen  (in der Bildergalerie unter Chile).

 

 

 

Im Tal angekommen, erwischen wir Jens bei der Goldwäsche ..... und ??? 

 

 

 

Hmmmmmm, vielleicht beim nächsten Mal ...... 

 

Auf  ca. 2500m Höhe, noch vor der chilenischen Grenze nehmen wir ein verspätetes Frühstück zu uns (auch, um die restlichen , bei der chilenischen Einreise „verbotenen“ Lebensmittel zu vernichten) und am späten Nachmittag erreichen wir den Ort Vicuna, unser Zwischenziel für die nächsten zwei Tage. Die ersten 11500 km liegen hinter uns.....

 

.... und der Jahreswechsel vor uns .....

Doch bis dahin verbleibt noch etwas Zeit, die südliche chilenische Pazifikküste unsicher zu machen. Es gibt lange Fahrtage mit bis zu  480 km pro Tag (zeitlich die Fotostopps nicht eingerechnet). Über Vicuna fahren wir gen Westen nach La Serena an die Küste und dann straff nach Norden. Wir lassen die Städtchen Caldera und Chanaral hinter uns, nicht ohne einen sonntäglichen Besuch des Fischmarktes in Chanaral (das Abendessen wird ein Fest). 

  

  

  

  

Am nächsten Tag geht es weiter nach TalTal und danach immer die Küstenstraße entlang mit  wunderbaren Ausblicken auf das Meer und auf spektakuläre Felsformationen, Brutplätze  unzähliger Vogelarten, u.a. dem Pelikan. Die Strände laden zum Baden ein, wovon wir am Playa Blanca ausgiebig Gebrauch machen.

  

 

 

  

Im Pan de Azucar Nationalpark treffen wir, heute bei bedecktem Himmel, auf einen der weltweit wenigen Fundorte eines besonderen Granits, nämlich den des „Kugelgranits“. Ich suche lange vergeblich nach einem „Mitnehmsel“. Am Abend erreichen wir, inzwischen wieder bei blauem Himmel und Sonnenschein, unseren wunderschönen Übernachtungsplatz am Meer, kurz vor der (furchtbaren) Hafenmetropole Antofagasta. 

  

 

 

 

 

  

 

 

Über Calama (eine öde Bergarbeiterstadt) geht es nun wieder in Richtung Gebirge, nach San Pedro de Atacama, am Rande der Anden auf 2700 m Höhe gelegen. Hier werden wir nicht nur den Jahreswechsel in trauter Runde feiern, dieses „Aussteigerstädtchen“ (ich bin an Leh in Ladakh erinnert) wird auch Ausgangspunkt für unser nächstes großes Abenteuer sein. Doch zunächst  durchfahren wir den südlichen Teil der Atakamawüste, der trockensten Wüste der Welt mit maximal 1mm Niederschlag im Jahr. Der Ausblick ist entsprechend. Die Straße windet sich langsam in die Höhe und auf den letzten Kilometern vor unserem Ziel werden wir mit Blick auf eine skurrile Landschaft belohnt.

 

 

 

  

Die Silvesterparty wird von der gesamten Truppe engagiert vorbereitet, sowohl vom Ambiente her als auch kulinarisch.  Wir dürfen heute zweimal anstoßen, für Deutschland und die Schweiz um 20.00 Uhr und um Mitternacht Ortszeit noch einmal für Chile ..... und wieder ist es ein  gelungenes Zusammensein. 

  

 

 

 

Der erste Tag des Jahres ist ein (freier) Feiertag, den wir nutzen, um die Salzlagunen der nahen Umgebung zu erkunden,  weit genug  vom touristischen Tohuwabohu entfernt und um zu entspannen. Wir begegnen großen Ziegenherden und sehen die ersten Lamas.

 

 

  

 

  

 

 

 

 

Am Abend heißt es dann, rüsten für die nächsten drei Tage ohne eigenes Wohnmobil. Unser Abenteuer heißt südlicher Altiplano in Bolivien mit dem größten Salzsee der Welt, dem Salar de Uyuni und diversen Lagunen des Andenhochlandes. 

 

Altiplano Bolivien

6.30 Uhr ist Start für 23 verwegene Abenteurer (die Durchschnittshöhe liegt bei 3800 m und im Maximum  werden wir die 5000 m Höhenlinie ankratzen). Zwei Kleinbusse bringen uns und unser Gepäck bis zum ca. 350 km entfernten Grenzübergang Colchane.  Schon der Weg dorthin verjagt die Müdigkeit. 

 

 

 

 

 

 

An der Grenze zu Bolivien erfolgt ein fliegender Wechsel. Wir verteilen uns auf insgesamt sieben 4x4 Fahrzeuge (Toyota Landcruiser), die uns in den nächsten drei Tagen zu den (gefühlt vielleicht letzten) Paradiesen Südamerikas bringen werden. 

 

 

 

 Wir erfahren im wahrsten Sinne des Wortes einen völlig neuen Kulturkreis. Ging es bisher in Chile und Argentinien sehr „europäisch“ zu, so treffen wir in der Hochebene der Anden auf überwiegend indigene Kultur. Das Leben ist, wie auch die Landschaft, karg und ursprünglich. Die Menschen leben hier überwiegend vom Quinoaanbau und der Lamazucht. Wasser ist eine knapp bemessene Resource.

 

 

 

 

Die Atakamawüste, insbesondere deren Salzseen, ist bekannt für den Abbau von Lithium als Rohstoff für die Herstellung der im „Abendland“ viel gepriesenen Batterien für „grüne“   

e-Mobile. Millionen m3 Wasser werden hier mit hohem Druck durch das poröse Gebirge gepumpt, um das darin befindliche Lithium an die Oberfläche zu spülen.... insofern umweltbelastend für das ohnehin schon knapp bemessene Grundwasser, das ungenutzt in die Atmosphäre verdunstet. Die Fahrt über Wellblechpiste bis zum Salar de Uyuni ist eine (angekündigte) Strapaze. Trotz vorausgesagtem Regen bleibt uns an diesem Tag die Wettergöttin hold. Wir überqueren einen gleißenden Salzsee.  Sensationelle Wolkengebilde spiegeln sich im Salar wider .... der Höhepunkt ist Lunchtime auf dem See .... und wir sind hungrig .... der Tag ist verdammt lang. Am Horizont gehen die ersten Regengüsse nieder.

  

  

 

 

  

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Insel mit den uralten Kakteen müssen wir aus Zeitgründen auslassen. Auf dem mit reichlich Wasser überzogenen Salz kommen wir nicht schnell genug voran.  Unsere letzte  „Harmoniepause“ in „geschützter“ Atmosphäre liegt auch schon lange zurück.

 

 

Und das war sie ..... die geschützte Atmosphäre .....

 

 

..... und so sieht es jetzt aus .....

Hier heißt es, nicht zimperlich sein .... die Mädels links, die Jungens rechts von der Straße ...  oder Vorderrad erster/Hinterrad letzter Jeep außen für die Weiblichkeit .... alles andere könnt ihr euch ausmalen .... es gab viel Gelächter .... und hoffentlich kein Harnverhalt. Unsere Reiseleitung hatte einfachste Unterbringung angekündigt. Umso überraschter sind wir über die Ausstattung des Salzhotels Christal Sajama, ein moderner „Nobelschuppen“  mit abendlichem Buffet und toll ausgestatteten Zimmern mit Betten (Gestellen) aus Salz. Und über uns schwebt der Condor ....

  

 

 

Doch vor dem Essen genießen wir noch den Sonnenuntergang auf dem Salar, der die Kristallstrukturen auf der Oberfläche des Salzsees noch einmal richtig hervorbringt. Am entfernten Horizont entladen sich die ersten Wolken, ein Farbenspiel ohnegleichen.

 

 

 

Ich habe trotz der Höhe super geschlafen, Heiner weniger, was üblich ist auf solchen Höhen. Die Nacht war stürmisch und regnerisch, der Morgen grau in grau. Wir lassen uns nicht entmutigen. Der heutige Tag ist eher der Regeneration auf 3800 m und dem Besuch einiger kleiner, am Weg liegender Dörfchen gewidmet, in denen Kunsthandwerk, Obst, Gemüse und Naschereien angeboten und Salzaufbereitung dokumentiert wird. Der Semiterio de Ferro Carril (Eisenbahnfriedhof) hat sich zu einer Touristenattraktion der besonderen Art gemausert .... und .... gegen Mittag hellt es sich auf.

 

 

 

  

 

  

 

In den frühen Abendstunden erreichen wir das Valle de Roca, skurrile Sandsteingebilde inmitten einer üppigen Graslandschaft, unwirklich zu der eben durchquerten Landschaft aus Salz und Travertin.

 

 

 

 

Sonne und Regen zaubern einen Regenbogenvulkanausbruch an den Horizont. Noch vor dem Dunkelwerden gibt es einen Stopp an einer kleinen Lagune, wo die letzten Sonnenstrahlen die Szenerie in ein unwirkliches Licht tauchen.

 

 

 

 

 

Wir erreichen unsere nächste Unterkunft erst bei Dunkelheit und hier gibt es endlich das, worauf wir uns eingestellt hatten .... einfache, aber bezaubernde Unterkünfte inmitten einer kargen Landschaft auf 4080 m Höhe ..... Schlafen??? .... bedingt .... weil eisig kalt und häufiger Toibesuch wegen des vielen Wassers, das wir zu uns genommen haben (das Geheimnis gegen Höhenkrankheit). 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen, nach einem einfachen aber guten Frühstück ist die Laguna Colorada unser erstes Ziel, eine Bilderbuchlandschaft, die die Seele berührt. Die Lagune; sie  beherbergt unzählige Vogelarten, insbesondere Flamingos, die ihre Köpfe gründelnd im See vergraben; ist eingebettet in eine Berglandschaft von einer wie auf Perlenschnüren aufgereihten Kette größerer und kleinerer Vulkankegel, die sich im Wasser des Salzsees widerspiegeln. Die Zeit scheint hier still zu stehen. Nur die Vogelstimmen sind zu hören .... atemberaubend schön.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich kann mich kaum lösen .... und doch müssen wir weiter..... wir durchfahren unendliche Weiten, erreichen den höchsten Punkt mit 4931 m und Blick auf den Vulkan Tatio (5314 m). Hier gibt es die ultimativen Selfies ehe die Fahrt weitergeht in das Geysierfeld „Geyser Sol de Manana“, ein kompakter Ausschnitt aus dem nordamerikanischen Yellowstone NP. Es brodelt und zischt um uns herum, 8 km unter uns rumort der Magmaherd, bereit, zu gegebener Zeit auszubrechen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

Weiter geht die Fahrt durch das bunte „Desierto de Dali“, das Tal , benannt nach dem berühmten Maler Salvador Dali. Die Farbenpracht der umliegenden Berge machen diesem Namen alle Ehre. Die harten Pisten fordern ihren Tribut .... unser Vorausfahrzeug hat  einen Platten. In gerade mal 10 min ist das Problem gelöst .... die Jungs sind eingespielt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einem Besuch der Lagunen „Laguna Grande de Chalviri“ (hier laden kleine Thermalbecken zum Baden ein), „Laguna Verde“ und „Laguna Blanca“ verabschieden wir uns nach diesem eindrucksvollen Besuch erst einmal von Bolivien. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere Fahrer haben ganze Arbeit geleistet und werden mit Beifall und einem anständigen zusätzlichen Trinkgeld entlassen.  Wir haben in den drei Tagen 1200 km z.T. sehr schwierige Piste bewältigt, für die Fahrer eine Konzentrations- und Fahrleistung ohnegleichen (Die Droge Coca war mit an Bord. Das  Kauen von Cocablättern vermindert Hunger- und Durstgefühle und hält wach. Wir werden das gelegentlich testen).

 

 

 

An der Grenze zu Chile werden wir wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt ..... strenge Lebensmittelkontrolle ist angesagt.... zum Glück gelten die Rucksäcke von Männern offensichtlich nicht als verdächtig....

Am frühen Abend erreichen wir, noch immer bewegt von den spektakulären Bildern der letzten drei Tage, unser Camp in San Pedro de Atacama, wo wir von den „Daheimgebliebenen“ herzlich begrüßt werden. Die nächsten drei Tage werden wir wieder überwiegend im Auto verbringen. Es geht zurück zum Meer, die wunderschöne Küstenstraße nach Norden über Iquiqie nach Arica, bevor wir wieder nach Osten abzweigen.

 

 

 

 

 

Das 3500 m hoch, im nördlichen Altiplano gelegene Örtchen Putre ist unsere letzte Station in Chile. Danach werden wir wieder (und dieses Mal mit den eigenen Fahrzeugen) in Bolivien einreisen.

Von Meeresniveau auf 3500 m heißt es auf dem Weg nach Putre. Die Akklimatisation fällt dieses Mal kurz aus. In den nächsten Tagen werden wir uns zwischen 3500 m und 4000 m bewegen, unser Ziel, die bolivianische „Hauptstadt des Herzens“ La Paz, die für sich in Anspruch nimmt, die höchste Hauptstadt der Welt zu sein und eine der faszinierendsten Städte auf unserer Reise.

 

 

La Paz und die Yungas

Bereits das quirlige Einzugsgebiet der Vorstadt von La Paz, El Alto hält uns verkehrstechnisch in Atem. Für unsere Wohnmobile gibt es in La Paz kein Durchkommen und so sind wir recht beengt in einem der  besser gestellten Viertel von El Alto, im Gelände des Hotels Oberland (Besitzer ist ein Österreicher) untergebracht .... also wir natürlich nicht, wir haben „Alleinlage“ vor den Toren des Hotels und stehen dort recht ruhig auf der Straße. La Paz mit seinen ca. 1,2 Mio. Einwohnern liegt zwischen 3100 und 4100 m Höhe in einem tiefen windgeschützten Tal der Königskordillere und wächst nach und nach mit  El Alto, auf dem kalten und windigen Altiplano in knapp 4000 m Höhe gelegen, zusammen. Die Städte haben ein rasantes Wachstum zu verzeichnen und so ist es nicht verwunderlich, das der Wohnraum im Talkessel weitestgehend ausgeschöpft ist und die umliegenden Bergregionen nach und nach für neues Bauland abgegraben werden . 

Wer La Paz und Umgebung erkunden will, kommt nicht umhin, einen Höhenunterschied von ca. 1000 m vom Talkessel, das Wohngebiet der Schönen und Reichen,  bis hinauf in die Hanglagen der Armen der Stadt zu überwinden. Gut beraten ist man, das wohl umfassendste  und wohl auch billigste innerstädtische Seilbahnnetz der Welt zu nutzen, was wir gern tun.

An dieser Stelle muss ich nun zu meinem Bedauern sagen, solche Städte, wie faszinierend sie auch sein mögen, sind einfach nicht meine Welt und ich überlasse Heiner gern diesen Part, während ich versuche, das leichte Grummeln in meinem Bauch mit Zwieback und Kamillentee in den Griff zu bekommen ....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Ausflug in die Yungas (u.a. eines der wichtigen Koka-Anbaugebiet des Landes) ist dann schon eher nach meinem Geschmack. Die Strecke von La Paz  über den 4650 m hohen La Cumbre Pass in die feuchtheißen Yungas (Andenostabhänge) nach Coroico ist ein faszinierendes Naturerlebnis. Hier wird auf einer ca. 50 km langen Strecke ein Gefälle von ca. 3000 Höhenmetern in die Tiefe überwunden. Auf dieser nur wenige Stunden dauernden Fahrt durchquert man zahlreiche Vegetationszonen, vom ariden Hochland- bis zum subtropischen Regenwaldklima und das Ganze auf relativ unwegsamer Piste. 

Die in  den 1930 er Jahren von paraguayischen Strafgefangenen errichtete Straße hatte in der Vergangenheit eine traurige Bilanz von (Verkehrs)toten aufzuweisen und erhielt deshalb auch die Bezeichnung „Todesstraße“. Seit Kurzem gibt es eine Umgehungsstraße, die den Hauptverkehr umleitet und die Todesstraße ist, von wenigen einheimischen Autos abgesehen, ein Objekt touristischer Begierde geworden, insbesondere von jugendlichen Bikern, die dem Nervenkitzel nicht widerstehen können und sich mit atemberaubender Geschwindigkeit todesverachtend in die Tiefe stürzen (auch hier kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen).  Nun, wir werden uns dieses Vergnügen altersgemäß mit einem Kleinbus gönnen (aber ich schaue den Jungs und Mädels auf ihren Bikes schon sehnsüchtig hinterher ..... man könnte ja auch langsam fahren ...). 

 

 

 

 

 

 

 

 

Entlang des Titicacasee bis Peru

Am nächsten Tag trennt sich unser Wege von dem der Truppe. Mit unseren schweren Fahrzeugen werden wir den Seeweg zwischen dem bolivianischen Festland und der Halbinsel Copacabana, am Titicacasee gelegen, nicht nehmen können. Sepp und Ursel begleiten uns um das Südufer des Sees herum bis zur bolivianisch/peruanischen Grenze. Vor uns liegen zwei gemütliche Tage mit Zwischenstopp in Tiwanaku, einer als präinkazeitlich eingestuften  Ausgrabungsstätte mit einem Alter bis ca. 2000 v.Chr. , seinem berühmten Sonnentor und vielen offenen Fragen.....

 

 

 

 

 

 

 

Der Titicacasee, in meiner Vorstellungswelt eine Legende von einem See über den Wolken, büßt auf dieser Reise seinen Zauber ein. Es ist einfach nur ein (wenn auch hoch gelegener) See, dessen Ufer landwirtschaftlich genutzt werden. Ich bin irgendwie ernüchtert, erfreue mich aber dennoch an den vielen bunten Feldern und bäuerlichen Wirtschaften. Mit einem kleinen Ungemach (Heiner hat im Eifer des „Dieselgefechtes“ für einige unserer Mitreisenden vergessen, den Tank umzustellen) erreichen wir die Grenze zu Peru.

 

 

 

 

 

 

 

 

Und damit, ihr Lieben „Mitreisenden“ , sehen wir uns in der Länderrubrik Peru wieder. Für alle eure guten Wünsche zum Jahreswechsel möchten wir uns an dieser Stelle noch ganz herzlich bedanken. Schön, zu wissen, dass ihr mit uns seid und euch an den Bildern erfreuen könnt.