Abschiedsstimmung im Basecamp.... 06.Juni 2020

Seit gestern Abend, erst zwei Tage nach der Abreise unserer Führungscrew, bricht im Camp Aufbruchstimmung aus. Seit Wochen drehen sich die Gespräche immer wieder darum, wie es weitergehen wird..... Bei vielen ist die Luft raus. Die Temperaturen um die 30 Grad bei einer Luftfeuchte von mehr als 70% (die Wäsche wird kaum noch trocken), fast jeden Tag Regen, unzählige kleine Blutsauger in der Luft, und der digitale Austausch mit den Lieben daheim haben die Hoffnung auf baldige Fortsetzung der Reise (für eine Weiterfahrt in Richtung Mexico stehen die Zeichen schlechter denn je) der meisten unserer Truppe auf den Nullpunkt sinken lassen. Für die kleineren Fahrzeuge scheint es eine Möglichkeit zu geben, die Autos aus dem costaricanischen Hafen Puerto Limon nach Europa zu verschiffen. 

5 Fahrzeuge blasen zum Aufbruch..... Die Autos werden gewaschen, das Inventar verstaut, Hafen- und Zollformalitäten vorbereitet, nach Hotels und Flügen gesucht  .... und für das immer kleiner werdende Häufchen im Basecamp wird es langsam traurig ...

 

 

 

Nach dem Aufbruch des kleinen Schweizer Clans in Richtung Karibikküste hält es uns nicht mehr lange im Basecamp, zumal Hartmut und Karin nach ihrem erfolglosen Werkstatttermin inzwischen wieder allein bei Heiko auf der Ranch stehen. Die Begrüßung bei unserer Ankunft fällt stürmisch aus, wir wurden also schon sehnsüchtig erwartet..... und es dauert nicht lange, da tagt auch hier der „Kriegsrat“ ..... wie soll es weitergehen? Gibt es vielleicht auch für uns die Möglichkeit einer solchen Verschiffung? 

 

 

 

Wir wollen den Dingen auf den Grund gehen und uns vor Ort ein Bild über den Werdegang machen. Da Hartmut eh auf seine Ersatzteile warten muss (die kommen aus Österreich), mieten wir uns kurzer Hand ein Auto, packen unsere Sachen für ein paar Tage und brechen auf zu neuen Ufern .... nämlich den karibischen. So können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, tatsächlich neue Gefilde erkunden und den Verschiffungsvorgang hautnah miterleben. Wir setzen die zwei Heimkehrer unseres Ausreißersixpacks, Jens und Alice, von unserem Vorhaben in Kenntnis, lassen uns zwei Zimmer im gleichen Hotel reservieren und los geht´s. In Puerto Limon angekommen, werden wir jubelnd begrüßt. Wir genießen noch einmal gemeinsam die nächsten Tage mit Ausflügen nach Puerto Viejo und Manzanilla mit wunderbaren Bilderbuchkaribikstränden und feiern dieses Mal ganz ohne Hektik unseren Abschied mit leckerer Pinacolada con ron in der happy hour.

 

 

 

 

 

 

 

  

  

 

Dann wird es ernst. Von der Hotelterrasse aus beobachten wir das einfahrende Schiff .... Erleichterung stellt sich ein und als die Männer (also die Fahrzeughalter) die Autos aus dem Zoll in den Hafen fahren sollen, dort jedoch kein Platz für 5 Fahrzeuge dieser Art mehr war, musste der Hotelparkplatz als „Zollverschluss“ herhalten. Wir haben uns kaputt gelacht. Die Autos waren weder versiegelt noch sonstig kontrolliert worden. Naja, es hatte niemand Rauschgift an Bord. 

 

 

Nach drei Anläufen am kommenden Tag war es dann aber wirklich soweit und wie Helden werden die Männer bei ihrem Eintreffen im Hotel am anderen Morgen gefeiert mit abenteuerlichen Bildern ausgestattet. Sie mussten tatsächlich die Nacht im Hafen in den Wohnmobilen verbringen (ohne ein Auge zu schließen), da sich die Verladung der Fahrzeuge bis zum Morgen hinzog.

 

 

 

Wir sind beim Anblick der Verladefotos skeptisch, ob dies tatsächlich auch für uns eine geeignete Option darstellt .... aber ein Versuch ist es wert und wir werden auf jeden Fall dranbleiben..... Unser aufregender Ausflug in die Karibik geht zu Ende, noch einmal Abschied mit der Aussicht auf ein vielleicht doch baldiges Wiedersehen und am Montag treten wir die Rückfahrt in die Montes de Oro an. Die Schweizer werden von San José über Houston und New York nach Zürich zurückfliegen, eine 42- Stunden- Odyssee.

 

 

Viele Fragen bleiben für uns offen, die hoffentlich in Bälde zu klären sind. Wir steuern erst einmal das nächst liegende Ziel an, die Reparatur von Hartmuts Auto. Dazu müssen die Ersatzteile aus dem Zoll geliefert werden, eine Zerreißprobe für Hartmuts Nerven, denn das dauert .... und er kann sich mit den hiesigen elastischen Zeitangaben einfach nicht anfreunden ....

Also heißt es, selbst Hand anlegen .... mit Erfolg .... die Teile sind aus der Hauptstadt San José bei UPS abgeholt, der nächste Werkstatttermin gebongt und die Welt ist wieder in Ordnung!!! 

 Am Montag heißt es auch, von Jasmin und Heiko Abschied zu nehmen. Wir sind schon fast Teil der Familie aber diesmal scheint es endgültig zu sein. Nachdem wir inzwischen seit 3 Monaten in Costa Rica unterwegs sind (wir haben mit 4000 km dieses herrliche kleine Land wirklich ausgiebig bereist) und in absehbarer Zeit eine Weiterreise nach Norden nicht möglich ist, haben wir uns endgültig entschieden, unser Abenteuer in Costa Rica zu beenden. Die Zahl der Covid19-Infektionen ist auch hier nach den ersten Lockerungen sprunghaft angestiegen und die Restriktionen wieder verschärft worden. Es wird Zeit, heimzukehren!

 

 

Zuvor wollen wir uns allerdings noch einmal in den Nebelwald zu unseren Truchas Selva Madre begeben, um uns auch dort, in das Mysterium eintauchend, zu verabschieden. 

Danach hoffen wir, Antworten auf unsere Anfragen bezüglich der Verschiffungsmöglichkeiten für unsere Fahrzeuge zu bekommen.....

 

 

 Von den Goldbergen über den Nebelwald zurück ins Basecamp 

(15.06.-30-06.2020)

Wir lassen Hartmut und Karin in der Mercedeswerkstatt in San José zurück und fahren den heute stark verregneten und uns inzwischen schon sehr bekannten Pass Cerro de la Muerte unserem Nebelwaldcamp entgegen. Als wir zum späten Nachmittag dort ankommen, dieses Mal unangemeldet, stehen wir mutterseelenallein auf unserem Platz am Forellenteich. Es ist bereits dunkle Nacht (das geht hier von jetzt auf gleich innerhalb einer halben Stunde) als 

José Maria mit seiner Familie einfährt und uns freudestrahlend mit „Pura Vida“ begrüßt. Wir erleben einen strahlenden Morgen mit glitzernden Regentropfen auf Moos, Farnen und im Gras. Die Sonne bleibt uns den ganzen Tag treu. Wir unternehmen kleinere Ausflüge in die Umgebung, ich mit hüpfendem Herzen in der Brust, lachenden Augen und meinem Fotoapparat im Gepäck.

 

 

 

 

  

 

 

 

 

Am Abend (unsere beiden Görlitzer haben bisher nichts von sich hören lassen und wir bangen schon um eine längere Reparatur) bekommen wir unerwarteten Besuch von einer Quetzalfamilie. Ich kann es kaum fassen und stehe wie gebannt von der Farbenpracht der herrlichen Vögel, die seit Generationen eben wegen ihres bunten Federkleides gejagt wurden. Leider sind die Lichtverhältnisse nicht mehr geeignet, die Szenerie auf „Polaroid“ zu bannen. Die Bilder werden unscharf und so genießen wir einfach nur das etwa 20 minütige Naturschauspiel. Wir sitzen bereits beim Abendessen, als Hartmut und Karin auf den Platz fahren, eitel Freude über die gelungene Reparatur und unser Wiedersehen.

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug und unsere Quetzalfamilie besucht uns noch weitere zweimal. Es gelingt mir tatsächlich, an einem der sonnigen Tage, die Familie mit dem Fotoapparat einzufangen und ich muss mich sehr konzentrieren, die Bilder nicht vor lauter Aufregung zu verwackeln. Ich kann mein Glück um diese Begegnung kaum fassen und fühle mich reich beschenkt ... 

 

 


 

Wir verabschieden uns von José und seiner Familie auf´s herzlichste und wollen in Verbindung bleiben. Am Abend erreichen wir unser Basecamp Canias Castillo in Sanzapote, nehmen unsere alten Stellplätze ein, fühlen uns fast wie zu Hause und lassen uns zum Abendessen von Agi, Guido und Raffaela mit der besten Pizza der Welt verwöhnen. Unser kleines Häufchen ist nunmehr sehr zusammengerückt. Von den ehemals 20 Fahrzeugen unserer Gruppe zu Beginn der Reise stehen nun noch, uns mitgerechnet, 6 Fahrzeuge im Camp, dazu zwei Camper aus der schweizerischen Gruppe. Morgen werden wir nur noch zu dritt sein. Wieder einmal ist Wäschewaschen angesagt und da die Regenzeit viel Feuchtigkeit mit sich bringt und die Wäsche nicht wirklich ganz trocken wird, sieht unser Auto am Abend aus wie ein Zigeunerlager ....

 

 

Agi lacht, aber wir kommen nicht nur wegen der Wäsche. Wir wollen uns von Agi, Guido und Noldi, der jetzt wirklich als Letzter die Stellung hält und wohl hier überwintern wird (der Schweizer wohnt in seinem Auto) mit fangfrischer Forelle vom Grill und kreativen Salaten aus unserer Womo-Küche verabschieden und uns dafür bedanken, dass wir diese schwierige Zeit unter ihrem „Dach“ und doch in Freiheit verbringen durften. Wir werden euch nicht vergessen!!! 

  

  

 

 

Der Abschied fällt herzlich und auch wehmütig aus und zum letzten Mal erschallt der (nun etwas klägliche) Ruf „Panamericana Tour“!!! Selbst das Krokodil hat sich in Position gebracht.

Agi hat sich für die Vorbereitung unserer Verschiffung ordentlich ins Zeug gelegt. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön!!! Wenn alles nach Plan läuft, haben wir es dieser stillen und doch so taffen Frau zu verdanken, dass unser Auto heil in Europa ankommt.

 

  

 

 ..... und wieder in karibischen Gefilden - 

von Manzanillo bis Tortuguero (01-07.-10.07.20209)

An diesem Tag schaffen wir es nicht bis zu unserem Zielort, dem Refugio Nacional Gandoza Manzanillo an der Karibikküste. Wir machen Zwischenstation in La Fortuna und weil wir ja hier fast zu Hause und die anvisierten Plätze nach wie vor geschlossen sind, übernachten wir noch einmal im Busch am Fuße des Vulkans Arenal. So verregnet die Nacht auch war, der neue Morgen begrüßt uns mit Sonne. Wir beginnen den Tag mit einem gemütlichen Frühstück und setzen dann unsere Reise fort Richtung Nordost an die Karibik  durch Ananasland und nicht ohne die unvermeidliche „Krisenunterstützung“ in Form eines überbordenden Einkaufs von „Mitbringseln“ unterwegs zu bewerkstelligen und einen letzten Blick auf den Vulkan Arenal in seiner ganzen Pracht zu werfen.

  

 

 

Wir sind spät weggekommen in La Fortuna und haben den Feierabendverkehr in San José total unterschätzt. Zweieinhalb Stunden quälen wir uns durch die Hauptstadt und es ist bereits wieder einmal dunkel, als wir auf dem Behelfsübernachtungsplatz in der Nähe von Turrialba ankommen. Am anderen Morgen gibt man uns zu verstehen, dass wir schleunigst weiterfahren sollen, wenn wir keinen Ärger bekommen wollen. Dies ist uns so zum ersten Mal passiert und so fällt das  gemütliche Frühstück heute aus.

 

 

Dafür landen wir schon am zeitigen Nachmittag am Strand von Manzanillo an, bringen unsere Gefährte in die richtige Position und gönnen uns eine schöne Tasse Kaffee. Hier liegt Reaggie  und Jamaikafeeling in der Luft.... wir lassen uns gern von dieser Stimmung einfangen. Die nächsten Tage verbringen wir mit Wanderungen, Baden und „nichts tun“. Abends wird gekocht und die Männer kredenzen die eisgekühlten Getränke. Die patroullierende Polizei können wir mit zwei „Bierchen“ überreden, uns zu übersehen.

 

 

 

 

  

 

 

 

Wir stehen nach wie vor in engem Kontakt mit unseren Schweizer Heimkehrern und warten, wie auch Jens und Alice, ganz gespannt auf die Ankunft des Schiffes mit den ersten Campern an Bord im holländischen Hafen Vlissingen. Die positive Nachricht erreicht uns in Puerto Limon, wo wir uns am Playa Bonita im gleichnamigen Hotel eingemietet haben, um der Verschiffung von Hartmuts und Karins Bimobil „beizuwohnen“. Es sind unsere letzten gemeinsamen Tage einer langen Reise, die uns Gleichgesinnte zu guten Freunden hat werden lassen. Wir werden diese Tage nicht in Melancholie verbringen. Hartmut hat für uns einen zweitägigen Bootsausflug, sozusagen die Abschiedsrunde, zum Refugium Tortuguero, dem Schildkrötenschutzgebiet für die grüne Meeresschildkröte, geplant.  

 

Die Biologin Barbara Hartung lebt seit 25 Jahren in CR und ist unsere Ansprechpartnerin für dieses Abenteuer .... und es wird ein gelungenes ...

Am Mittwoch starten wir nach einem schnellen Frühstück mit gepackten Rucksäcken und voller Erwartung mit dem Taxi zum Hafen Moin, um dort mit einem kleinen Boot in das regenreichste Gebiet des Landes mit 5000-6000 mm Niederschlag im Jahr zu gelangen. Hier befindet sich inmitten eines tropischen Regenwaldes auf Meereshöhe ein umfassendes Kanal-und Lagunensystem, zu dessen Erhalt wie auch zum Schutz der in der Vergangenheit stark dezimierten (Suppen-)schildkröte der Nationalpark in der Mitte der 1970er Jahre gegründet wurde. Nach einer mehr als dreistündigen Bootsfahrt durch Kanäle (84 km), immer parallel zur Küste (uns trennen mitunter nur einige Meter zum Meer) erreichen wir unsere am Fluss liegende sehr schön angelegte Unterkunft, Casa Mabella. Die Reise hierher war schon ein ganz spezielles Erlebnis. Die Artenvielfalt von Fauna und Flora in diesem Land ist einfach atemberaubend und dieser Regenwald ist ein so ganz anderer als die uns bisher bekannten Wälder. 

 

 

 

  


 

  

 

 

Wir beziehen unsere spartanisch aber liebevoll eingerichteten Zimmer (seit 3 Monaten sind wir gemeinsam mit einer dritten deutschen Familie die ersten Gäste) und sehen uns im Dorf Tortuguero um. Dieses Dorf gehörte einst zu den wichtigen Umschlagplätzen auf der Handelsroute der Mayas. Davon ist nicht mehr viel zu sehen, schon gar nicht zu Covid-Zeiten. Es sieht traurig aus und wir haben das Gefühl, ungläubig bestaunt zu werden (als einzige Touristen im Ort).

 

 

 

 

 

 

 

Barbara hat bereits alles für Leib und Seele organisiert. Bevor wir uns in das Abenteuer „Schildkrötennachtwanderung“ stürzen, gibt es bei Miss Miriam einen Fisch vom feinsten. Da bleiben keine Wünsche offen, außer vielleicht ein Schlückchen guten Weines dazu ... hier ist die alkoholfreie Zone ausgerufen worden. Der Ausschank von Alkohol jedweder Art (auch im Supermarkt) ist polizeilich verboten, um Parties zu unterbinden. Die Ticos feiern halt gern.

 

 

 

 

 

Die Spannung steigt .... schwarz gewandet (Schildkröten lieben kein Weiß), nach „Protokoll“ mit (schwarzem) Mundschutz und (dunklen) Einweghandschuhen bestückt, gehen wir auf Pirsch. Schon auf der Zuwegung zum Strand müssen wir unsere Taschenlampen ausschalten und schleichen  Barbaras Rotlicht hinterher. Ganz langsam gewöhnen sich die Augen an die Dunkelheit. Schon bald wird uns signalisiert (am Strand patroullieren freiwillige Mitarbeiter des Nationalparks) .... Schildkröte ist „gestrandet“ und baut gerade das Nest für die Eiablage. Ich kann es kaum fassen, dass wir tatsächlich so einem Giganten bei der „Entbindung“ zusehen dürfen. Die Tiere werden nach vorsichtiger Schätzung nach 25-35 Jahren geschlechtsreif, paaren sich im Meer und die bis zu 150 kg schweren Weibchen kommen aller zwei Jahre an Land, um ca. 100 Eier abzulegen und danach wieder im Meer zu verschwinden. Im August und September wird es dann hier wimmeln von kleinen Schildkröten, was Möwen und die Jaguare des Hochlandes sehr gut wissen. Die Überlebenschance der Jungtiere liegt bei 1:1000. 

 

Doch jetzt erleben wir wirklich hautnah (wir könnten das Tier mit der Hand erreichen, die Schildkröten fallen in eine Art Koma bei der Eiablage) wie golfballgroße weiße Eier nach und nach in das ca. 50-60 cm tiefe Loch purzeln, manchmal sind es gleich 3 oder 4 auf einmal. Wir alle sind fasziniert und die Frauen unter uns fühlen im Stillen mit dem Tier. Ja, auch Schildkröten haben Wehen. Dieser Vorgang dauert fast eine Stunde und danach beginnt das Muttertier, erst mit den Hinterfüßen und später auch noch mit den Vorderfüßen das Nest gut mit Sand zu bedecken und nach Möglichkeit unsichtbar zu machen. Nur der Räuber Mensch kennt die Nester (es wird immer noch viel gewildert). Dieses Procedere nimmt noch einmal eine gehörige Portion Zeit in Anspruch. Wir haben uns inzwischen zurückgezogen, um dem Tier Gelegenheit zur Umkehr ins Meer zu geben und genießen die seicht plätschernde See bei Mondlicht. Unweit von uns können wir noch zwei weitere Meeresschildkröten ausmachen, die an Land kommen, um Eier abzulegen. Inzwischen hat sich unser Muttertier auf den Weg Richtung Meer begeben.  Sichtbar erschöpft bewegt es sich in Richtung Wasser. Wir begleiten die Schildkröte bis sie in den Wellen verschwindet. Was für ein Erlebnis!!! Nur dieses Mal gibt es keine Bilder, da fotografieren verboten ist!

 

Am anderen Morgen geht es zeitig mit Barbara auf eine 3-stündige Kanutour über Lagunen und Kanälchen des Nationalparks ins dichte „Unterholz“. Es gießt wie aus Kannen als wir starten. Als grenzenloser Optimist habe ich meine Sonnenbrille eingepackt .... nicht umsonst. Der Regen lässt nach, es wird heller und heller und schon bald brennt die Sonne gnadenlos. Das Licht- und Schattenspiel in den Kanälchen des Parks ist pure Magie .... PURA VIDA!!!

 

  

  

 

  

 

 

  

 

 

 

 

Von Limon nach Osa und wieder zurück (11.07. - 30.07.2020)

Alles hat einmal ein Ende und gegen Mittag verabschieden wir uns von Barbara, steigen zu Ricardo ins Boot, der uns dieses Mal mit Volldampf zurück  zum Hafen Moin nach Limon bringt. Der Abschied von Karin und Hartmut rückt näher und so genießen wir den letzten gemeinsamen Abend auf der Terrasse unseres Hotels (man kennt uns schon und „liest uns die Wünsche von den Augen ab“) bei durchdringendem Froschkonzert und einer guten Flasche Wein, oder zweien J. Am kommenden Mittag wird es ernst. Hartmut muss sein Wohnmobil in den Zollhof und aufs Flat Rack fahren ... Wir warten gespannt auf seinen Bericht ....

 

 

Auch wir haben uns  nach langem Abwägen für eine Flat Rack-Verschiffung nach Antwerpen am 10.08. entschieden und werden nach unserem Abschied von den beiden „Alt“-Görlitzern noch einmal den Cerro de la Muerte passieren, um an die Pazifikküste zur Halbinsel Osa zu gelangen.... 

 ......schön wäre es gewesen .... Dank der steigenden Infektionszahlen hat die Regierung CRs neue Einschränkungen für das Land erlassen und so wurde etwa die reichliche Hälfte des Landes, insbesondere um die größeren Städte herum mit einer Woche Fahrverbot belegt ... der größte Teil der HI Osa gehört dazu, gültig ab dem nächsten Morgen, 5.00 Uhr. Diese Nachricht lesen wir 14.00 Uhr in der digitalen Zeitung „Ticotimes“, eine unserer wichtigsten Informationsquellen und ..... verlassen Limon fluchtartig, denn dort festsitzen wollen wir nicht, ohne Hartmut, der noch immer im Zollhafen weilt, noch einmal in den Arm nehmen zu können ..... das holen wir nach ....

 

Noch einmal Nebelwald

Auch wenn wir Osa nun erst einmal nicht bereisen können, die Pazifikküste ruft und so quartieren wir uns auf halbem Weg wieder bei unseren Truchas und José Maria ein. Wir haben keine Eile und die Magie dieses Ortes ist für mich immer wieder fesselnd. Hier darf ich auch den Hüter des Waldes, den Nebeldrachen küssen.... und hier darf es natürlich auch richtig regnen....

 

 

 

 

 

 

 

Wir bekommen unerwarteten Besuch von Wohnmobilen aus der 2. Gruppe und finden schnell zueinander. Bei leckeren Forellen aus der Pfanne und vom Grill gibt es einen regen Erfahrungsaustausch. Am kommenden Freitag dürfen wir gespannt sein auf die News aus „Ticotimes“ und sind erleichtert, zu erfahren, dass einige der lokalen Einschränkungen zurückgenommen wurden.

 

 

 

Kaffeefinca Las Mercedes 

Osa ist wieder frei und so starten wir durch. Ein Besucher Selva Madres hat uns zwei Päckchen Kaffee zum Geschenk gemacht und davon inspiriert, lenken wir unser Gefährt zunächst in die nahe gelegene Kaffeeregion Terrazzu. Hier wächst der beste Kaffee Costa Ricas. Davon können wir uns auf der Finca Las Mercedes selbst überzeugen. 

 

  

   

 

Zum Thema Kaffee hatten wir ja bereits in Kolumbien eine Einführung. Hier lernen wir noch einiges dazu, sehen die letzten Kaffeeblüten und kosten die ersten reifen Bohnen, die, von ihrer Schale befreit, süß wie Honig schmecken.  Wir unternehmen ausgedehnte Wanderungen durch das Kaffeehochland, das neben vollbeladenen Kaffeesträuchern jede Menge schattenspendende Bananenstauden, Avocadobäume, noch immer blühende Weihnachtssterne und Hortensienbüsche aufzuweisen hat. Die Gastfreundschaft von Luis und Mela, den Betreibern der Finca, ist überwältigend. Mela arbeitet zur Zeit im Homeoffice und Luis, der durch Covid seinen Arbeitsplatz eingebüßt hat, macht aus der Not eine Tugend und engagiert sich um den Vertrieb lokaler Produkte.... mit zunehmendem Erfolg. Wir kaufen auch etwas mehr hauseigenen Kaffee und selbstgemachte Marmelade ......

 

  

 

 

 

 

   

 

 

 

  

 

 

Wandern in der Chirippo - Region 

Unser nächstes Ziel, den NP Chirippo auf ca. 1400 m, erreichen wir am Nachmittag und werden, wie kann es anders sein, mit einem Mix aus Sonne und Nieselregen empfangen. Obwohl der NP nach wie vor geschlossen ist, kann man unter Abgabe einer Spende darin wandern, wie schön! Und genau das wollen wir tun ....

6 Stunden sind wir auf einem anspruchsvollen Trail durch den Park unterwegs. Es geht über Stock und Stein, von Moos überwuchert, bergauf und bergab, über abenteuerliche Brücken, steile Passagen, die man kaum noch als Weg bezeichnen kann und auf schmalen Graten mit tief abfallenden Schluchten entlang. Höhepunkt ist die Cascada Chirippo auf halbem Weg..... Erschöpft aber glücklich wieder „daheim“, strecken wir alle Viere von uns. Heute geht nichts mehr, außer einem kalten Bierchen und einem leckeren Abendessen.

 

  

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

Halbinsel Osa am Golfo Dulce 

Am anderen Tag setzen wir unsere Reise in Richtung Osa fort. 250 km liegen vor uns, nichts Gewaltiges, sollte man meinen. Doch das Auf und Ab der engen und kurvenreichen Straßen zwingen uns immer wieder in ein „Schneckentempo“, so dass wir erst kurz vor dem Dunkelwerden unseren Campingplatz erreichen. Die dunklen Wolken und nebelverhangenen Wälder unterwegs haben nichts Gutes verheißen. Aber hier muss ein sintflutartiger Regen herabgestürzt sein. Wir versinken fast im Gelände. Na, das kann nur besser werden .... wird es auch! Heute gibt es nur noch eine Stipvisite zum nahe gelegenen Stransabschnitt mit Mangroven und viiiel Wasser.

 

 

  

  

 

Am anderen Morgen knallt die Sonne und die Luftfeuchte ist schier unerträglich. Trotzdem unternehmen wir einen Spaziergang zum Strand und ins nahe gelegene Örtchen Puerto Jimenez, ein Urlaubsort insbesondere für einheimische Touristen .... der auch schon bessere Zeiten gesehen hat, auch ohne, dass Covid etwas dazu getan hätte.  Der hat seinen Beitrag allerdings insofern geleistet, dass Gaststätten und Ferienhäuser  mehrheitlich geschlossen sind, der sonst sicher stark frequentierte Bootssteg liegt verlassen. Unser nachmittäglicher Strandspaziergang geht im Regen unter. Morgen setzen wir die Fahrt zur Luna Lodge fort, auf etwas weniger Tristess hoffend.

  

 

  

  

Das war der Plan .... die Realität hat uns eines besseren belehrt. Nach der Hälfte der Strecke (nach ca. 25 km) entschließen wir uns, umzudrehen. Die als gelb markierte und als solche eigentlich gut zu befahrende Strecke erweist sich als üble Rumpelpiste. Dazu kommen die tief hängenden Äste der "Allee", nicht zu reden von den immer schmaler werdenden "Brücken"..... 

Also treten wir den Rückweg an ... Verlassen die grüne Halbinsel mit Blick auf den Golfo Dulce in Richtung Pinuelastrand ...

 

 

 

 

 

 

Es war eine gute Idee, denn gegen Mittag vertreiben düstere Wolken die wenige Sonne und der Tag endet im Regeninferno. Das hält uns allerdings nicht davon ab, unserem vielgeliebten Robinsonstrand, dem ersten wundervollen Platz, den wir in CR kennenlernen durften, noch einmal zu besuchen. Unser erster Besuch liegt allerdings fast 5 Monate zurück und wir dürfen gespannt sein .... oder eher enttäuscht??? Nein, wir haben nichts anderes erwartet bei den sintflutartigen Niederschlägen und Stürmen, die hier gewütet haben müssen .... dass der Strand scheinbar für die Ewigkeit für Autos abgesperrt sein soll, stimmt uns allerdings traurig.

 

  

 

 

 

 

Bis auf die Haut durchnässt, kehren wir mit einigen Andenken beladen zu unserem Grauen zurück. Eine Tasse Kaffee bringt uns wieder in Schwung und weiter geht es in Richtung Dominical und aufwärts in die Berge in Richtung San Isidro. Irgendwo wird sich ein Übernachtuzngsplätzchen für uns finden .... Und es wird spät, Heiner ist kaputt, der Fahrtag war lang. Dank iOverlander landen  wir im ruhig gelegenen Hinterhof des Hotels Los Pinos und werden auf ca. 850 m Höhe gut klimatisiert schlafen. Doch zuvor wollen wir dem großzügig angelegten Restaurant einen Besuch abstatten. 3 Angestellte empfangen uns freudig .... wir sind die einzigen Gäste .... und das Hotel ist leer, was für ein Drama!!! Das Essen ist mit Liebe bereitet (insbesondere der Nachtisc h) und wir beschließen den Tag mit einem wärmenden Getränk, unsere Mitbringsel noch einmal in Augenschein nehmend.

 

 

 

Heiners Lieblingsstrand in Manzanillo an der Karibikküste ruft und damit beginnen dann auch die letzten Tage unserer Robinsonade!!! Bis zur Karibikseite haben wir allerdings einige km zu fahren, an einem Tag für uns nicht zu schaffen. Wir werden sehen, wo sich ein Plätzchen zum Stehen für uns bietet, denn am Sonntag ist Fahrverbot für unseren Grauen.

Als allererstes jedoch nehmen wir unser Gefährt in Augenschein. Ist alles noch heil, insbesondere auf dem Dach??? Die Reifen sehen aus als hätten wir eine Schlammschlacht geschlagen .... haben wir ja auch .... die Visite fällt positiv aus, es ist alles tiptop, also starten wir ein letztes Mal über den Cerro de la Muerte ....

 

 

 

Diego hatte uns angeboten, auf dem Grundstück seiner Eltern mit tollem Ausblick über den Nebelwald in La Trinidad zu stehen. Das geht leider schief, dazu ist das Wetter einfach grauenvoll. Es regnet, dass es die Scheibenwischer kaum schaffen. Nein, das ist kein Abschiedswetter für meinen Zauberwald .... 

 

 

 

Wir beschließen, (illegal) weiterzufahren und das als akut covid-gefährdete Gebiet um Cartago hinter uns zu lassen. Der kleine Ort Orosi wäre eine Option, zu stehen .... für uns zu klein .... und so fahren wir, nachdem wir den Stromanschluss von mindestens einem Haushalt wegen der extrem tiefhängenden Leitungen lahmgelegt haben, weiter in Richtung Turrialba.  Es ist so anstrengend, bei diesem Wetter die engen Straßen zu fahren und ich bewundere Heiners Durchstehvermögen mal wieder ..... Es ist schon lange dunkel als wir unser Ziel, den großen Parkplatz vor der Pizzeria  oberhalb der Stadt Turrialba erreichen. Hier  können wir zwei Nächte unbehelligt stehen, denn am Montag dürfen wir erst wieder fahren. Langeweile, ein Fremdwort für uns, kommt nicht auf. Wir nutzen die Zeit, um unser Auto für die Verschiffung vorzubereiten. Da wird geräumt, umsortiert, eingeschweißt, die letzten Vorräte verarbeitet .... auch dein Erbe, Karin .... wieviel Pfund Knoblauch?????? Als der abendliche Regen einsetzt, haben wir unser Tagwerk vollbracht und gönnen uns einen Gin Tonic, oder zwei.... schon die Route für morgen ins Auge fassend ..... und etwas später auch noch mehr ... mit Rauch versetzt. Wie geht es uns doch gut in dieser Coronazeit....!!!

  

 

 

 

Am Montag stehen wir schon zeitig in den Startlöchern ... nach unserem sonntäglichen Chat mit der „Hiergebliebenen (HG)“- Gruppe steht es fest .... wir treffen uns in Puerto Viejo mit dem Rest der schweizer Truppe 2. Das hübsche  Urlaubsstädtchen an der Karibikküste hatten wir bei unserem ersten Besuch nur kurz gestreift , nehmen es nun etwas genauer in Augenschein und sind erstaunt über das bunte Treiben bei steigenden Covid - Infektionen. Nachdem wir vollständig versammelt sind, gibt es als erstes das übliche "Anlegebierchen"....

 

 

 

 

 

 

 

Wir ziehen die Ruhe am Strand von Manzanillo dem Trubel in Puerto Viejo vor und fahren am anderen Tag, sozusagen als Vorhut, weiter. Es ist ein komisches Gefühl, hier unseren alten Stellplatz am Strand von Manzanillo einzunehmen, den wir vor einer gefühlten Ewigkeit mit Hartmut und Karin innehatten.... die Schwermut wird von so notwendigen Aktivitäten wie z.B. das Räumen und Abtauen der Gefriertruhe vertrieben und wir vertilgen mit Genuss deren letzten Inhalt  ....

 

 

 

 

Im Laufe der nächsten Tage ist die HG-Gruppe in Manzanillo vollzählig versammelt und den sun-downer gibt es dieses Mal bei uns. Ich lasse die Seele baumeln, wir durchstreifen ein letztes Mal das angrenzende Refugium, haben wieder Spaß an den leider sehr scheuen Krabben und den vielen lustigen Einsiedlerkrebsen. Das Wetter meint es gut und ein fast gelungener Sonnenuntergang will uns wohl den Abschied schwer machen....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Freitag brechen wir auf nach Puerto Limon, die ersten wesentlichen Verschiffungsmaßnahmen umsetzend wie Abwasser- und Fäkalientank leeren, Bauhelm für den Hafen kaufen und Auto waschen. Wir werden nicht nur in der Carwash-Anlage wie gute alte Bekannte begrüßt, auch im Hotel wird uns sofort der einzige für unseren Grauen passende Stellplatz für den kommenden Tag reserviert. Solange stehen wir halt mitten im Hof. Auf unsere Bitte hin wird sogar ein transportabler Kühlschrank in unserem Zimmer mit Seeblick (308 für die Insider) stationiert. Ich sortiere 4  große Beutel stinkige durchschwitzte Wäsche für die hoteleigene Wäscherei. Langsam müssen wir ans Kofferpacken denken. Seit gestern haben wir die Frachtpapiere für unser Schiff „Swedish Stream“ mit gut „überarbeiteten“ Preisen in der Hand. Man hat Erfahrung gesammelt im Hafen .... und nicht nur gute .....das schlägt sich im Preis nieder, ist aber gegenüber dem Hapag Loyd – Angebot immer noch „günstig“ (die Hälfte ...).  

 

Heiner wird unseren Grauen nun am Montag in den Zollhof fahren. Wir hoffen auf eine pünktliche Verladung am 10.08.2020. Unser Rückflug (ein Direktflug) für den 15.08. ist gebucht....

 

 

Playa Bonita .... der Abschied naht (03.08. – 15.08.2020)

 

Heute morgen hat Heiner unseren Grauen zusammen mit den Wohnmobilen der schweizer und luxemburger Crew in den Almacen Fiscal, den Zollhof, gefahren und mich hat beim Verschwinden unseres mobilen Zuhauses ein ganz wehmütiges Gefühl beschlichen ..... Ja, unsere (unvollständige) Panamericana Tour geht dem Ende entgegen. 

Inzwischen haben wir auch das Zimmer im Hotel gewechselt ... ein 1,60 m breites Bett mit nur einer Matratze und einen unruhigen Geist gleich nebenan ... das waren für uns beide drei fast schlaflose Nächte .... auch das unangenehme Tiefdruckgebiet mit  glutheißer Schwüle ist vorübergezogen und  unser Entdeckergeist wieder erwacht.  Die direkt vor der Haustür liegenden Küstenabschnitte bieten wahrlich Abwechslung ...

 

 

  

 

 

 

 

  

 

 

Zeit für Spiele steht mehr als genug zur Verfügung und so animieren wir die Mitglieder unserer kleinen Runde mit mehr oder weniger Erfolg zum Kartenspiel .... 

 

 

Von Volkmar und Petra konnten wir uns noch persönlich verabschieden. Sie setzen ihre Reise in den USA fort. Und nun sind wir in freudiger Erwartung von Gabi und Anton, die es ihnen nachtun wollen. Wir dürfen gespannt sein....

 

 

Mit der Wiedersehensfreude mischt sich ein Hauch von Wehmut, wir lassen Erinnerungen aufleben, berichten über eigenes Erleben in den letzten Wochen (die beiden hatten unsere Truppe Mitte Mai verlassen, um wichtige Dinge in D zu regeln) und richten den Blick auf das noch vor uns liegende Abenteuer der Verschiffung unserer Fahrzeuge. Außerdem gibt es einen Jubilar zu feiern. Anton tritt in den Kreis der „leicht ergrauten Eminenzen“ ein und das feiern wir natürlich.

 

 

 

Die letzten Tage haben uns an Nervenanspannung einiges abverlangt, die Organisation der Verschiffung unseres Grauen betreffend. Zahllose Anrufe gingen hin und her, ehe das Procedere mit Lowboy und Flat Rack vorab geklärt ist. Als unser Womo im Zollhafen auf das Rack fährt, halten wir die Luft an. Das 40 Zoll – Rack ist auf Kante genäht, ein Aufstellen der Vorder- und Rückwand illusorisch. Die Ketten zum Verzurren müssen es richten. Schwierigkeiten gibt es mit der Höhe der ganzen Konstruktion für den Transport zum Spediteur und zum Hafen.... da muss einiges an Luft aus den Reifen und alles aus der Federung weichen ....

 

 

  

 

 

 

 

 

  

 

Als unser Grauer gut vertäut auf Rack und Lowboy (Tieflader) steht, ist der erste Schritt getan. Jetzt warten wir auf die Ankunft des Schiffes ... und siehe da, es ist überpünktlich. Am Sonntagmorgen in aller Herrgottsfrühe werden wir zum Hafen zitiert. Die letzte Inspektion vom Hafenmeister steht noch aus. Und wieder einmal machen wir die leidige Erfahrung vom costaricanischen „elastischen“  Zeitbegriff. Aus 7.00 Uhr wird 9.00 Uhr.

  

 

Unsere knurrenden Mägen veranlassen uns, mit einem Taxi ins Hotel zurück zu fahren, um uns zu stärken. Die Idee war gut, wie sich später herausstellt. Denn aus der angekündigten halben Stunde bis zur Verladung unserer Wohnmobile werden 5 Stunden .... Wir quittieren die Visite des Hafenmeisters mit einem Lächeln, er ist dazu überhaupt nicht berechtigt und will nur seine Neugier befriedigen ... was soll´s. Es gibt nichts zu beanstanden und so nehmen wir unsere Beobachterposten oberhalb des Hafengeländes ein und .... warten ...

  

 

  

  

 

 

 

 

Dann endlich ist es soweit, ein Lowboy nach dem anderen setzt sich in Bewegung und mit viel Fingerspitzengefühl werden die Racks samt ihrer teuren Fracht per Kran auf der dritten Containerebene platziert, eine Herausforderung für alle Beteiligten, insbesonder für Seatrade. Wir sind sehr zufrieden mit der Wahl der Stellplätze inmitten der Containerfronten. Als wir zum Hotel zurücklaufen, fällt die Anspannung langsam von uns ab. Das ist nun das Ende unserer Panam-Robinsonade und in einer Woche werden wir unseren Gefährten hinterherfliegen, so die Lufthansa tatsächlich fliegt....

 

  

 

 

Die "Swedish Stream" wird noch am selben Abend den Hafen Richtung Europa verlassen. Am 26.08.2020 soll sie den Hafen von Vlissingen erreichen. Zufrieden genießen wir den ausklingenden Tag mit einem Gläschen rot oder weiß, ganz nach Geschmack. Heute werden wir gut schlafen, auch wenn die See tobt ....

 

 

PURA VIDA - Costa Rica!!!

.... und bis bald in Old Germany .....

                                                                Eure Weltenbummler!!!